Banner Viadrina

Geschichte des Zentrums für Interdisziplinäre Polenstudien

Eingebettet in die Feierlichkeiten zum 90. Geburtstag des Übersetzers und deutsch-polnischen Kulturmittlers Karl Dedecius (1921–2016) wurde das Zentrum für Interdisziplinäre Polenstudien am 17. Juni 2011 an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) gegründet. Im April 2012 übernahm Prof. Dr. Dagmara Jajeśniak-Quast die Leitung. Eine besondere Wertschätzung des Zentrums war die Übernahme der Schirmherrschaft durch Polens Ex-Premier Tadeusz Mazowiecki und den langjährigen Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher am 7. Mai 2013. Mit Verabschiedung seiner Satzung am 5. November 2014 wurde das Zentrum zu einer zentralen, fakultätsübergreifenden wissenschaftlichen Einrichtung der Viadrina.

Als zentrale wissenschaftliche Einrichtung richtet das Zentrum sein Lehrangebot an Studierende aller drei Fakultäten, oftmals in Zusammenarbeit mit anderen Lehrstühlen und dem Sprachenzentrum. Mit unterschiedlichen Methoden werden detailliertes Wissen über Polen im Sinne der Area Studies, fundierte methodische Expertise aus verschiedenen Disziplinen sowie Sprachkenntnisse auf akademischem Niveau vermittelt. Exkursionen in die Region sowie die regelmäßig stattfindende Sommerschule – konzipiert für akademisch erfahrene Studierende und Graduierte aus der ganzen Welt – ergänzen das Lehrangebot vor Ort. Last but not least bietet das Zentrum ein regelmäßig stattfindendes Forschungskolloquium an, in dem Promovierende wie auch Gastwissenschaftler:innen ihre Projekte vorstellen und diskutieren.

Für die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses war ferner die Kooperation des Zentrums mit der Hanns-Seidel-Stiftung wesentlich. Im Rahmen des Graduiertenkollegs „Interdisziplinäre Polenstudien“ förderte die Stiftung zahlreiche (größtenteils bereits erfolgreich abgeschlossene) Promotionsprojekte, die sich fakultätsübergreifend aus kultur-, rechts- und wirtschaftswissenschaftlicher Perspektive mit Polen beschäftigen.

Neben Forschung und Lehre hat der Wissenstransfer einen zentralen Stellenwert in der Tätigkeit des Zentrums: wissenschaftliche Konferenzen, die Open-Access-Schriftenreihe „Interdisciplinary Polish Studies“ und die Wissenschaftsplattform Polenstudien Interdisziplinär (www.pol-int.org). Einer der Höhepunkte der vergangenen Jahre war im März 2017 die Ausrichtung des Vierten Kongresses Polenforschung „Grenzen im Fluss“ in Frankfurt (Oder).