Fachtagung des Promotionskollegs „Interdisziplinäre Polenforschung“, Kloster Banz, 18. bis 21. Februar 2014
Vom 18. bis 21. Februar 2014 fand im ehemaligen Benediktinerkloster Banz in Franken die zweite Fachtagung des Promotionskollegs des Zentrums für Interdisziplinäre Polenstudien statt. Die Fachtagung wurde gemeinsam mit der Hanns-Seidel-Stiftung sowie dem Viadrina Center for Graduate Studies der Europa-Universität Viadrina organisiert.
Im Rahmen der viertägigen Fachtagung wurden die von den Stipendiaten vorbereiteten Texte kommentiert und diskutiert. Diese Texte stellten Ausschnitte oder Teilbereiche der jeweiligen Doktorarbeiten dar.
Am Dienstag (18.02.) erfolgte die Kommentierung und Diskussion folgender Arbeiten:
- Beitrag 1: Karolina Wróblewska „Die Rechtsstellung des biologischen Vaters im deutschen und polnischen Recht“ (Betreuer: Prof. Arkadiusz Wudarski; Kommentar: Joanna Staśkiewicz)
- Beitrag 2: Anna Steinkamp „Internationalisierung von Unter-nehmen in Grenzräumen: Eine qualitative Ressourcenanalyse im Land Brandenburg und der Woiwodschaft Lubuskie.“ (Betreuerin: Prof. Anna Schwarz; Kommentar: Mateusz Badowski)
- Beitrag 3: Joanna Staśkiewicz "Warum gibt es in Polen keine katholische Frauenbewegung? - Geschlechterfrage in der katholischen Kirche in Polen nach 1989" (Betreuerin: Prof. Bożena Chołuj; Kommentar: Max Spohn)
- Beitrag 4: Max Spohn "Der Soziologe Stefan Czarnowski im Spannungsfeld der internationalen Wissenschaftsverflechtungen (Arbeitstitel)" (Betreuer: Prof. Gangolf Hübinger; Kommentar: Anna Jagielska)
Am Mittwoch (19.02.) erfolgte die Kommentierung und Diskussion der Arbeiten:
- Beitrag 5: Julia Splitt „Offshoring und ‘Remigration‘: Transnationale Arbeits- und Lebenswelten am Beispiel deutsch-türkischer Callcenter-Agents in Istanbul“ (Betreuer: Prof. Werner Schiffauer; Kommentar: Katarzyna Goebel)
- Beitrag 6: Satenik Melkonyan „Steuerliche Gestaltung der wirtschaftlichen Tätigkeit eines Steuerausländers in Deutschland (der Inbound-Fall)“ (Betreuer: Prof. Stephan Kudert; Kommentar: Anna Dzierżanowska)
- Beitrag 7: Agnieszka Meise "Nachbarsprache im Kindergarten - eine Investition in die Zukunft? Korrelation zwischen dem frühen Fremdsprachenerwerb und der Entwicklung der kommunikativen Kompetenz im Schulalter." (Betreuerin: Prof. Konstanze Jungbluth; Kommentar: Satenik Melkonyan)
- Beitrag 8: Hanna Malik „Grenzüberschreitende Unternehmenskriminalität am Beispiel von Polen und Deutschland. Die Strafbarkeit von juristischen Personen als Bekämpfungsmöglichkeit. Eine rechtsvergleichende Analyse der Sanktionierung von Unternehmen in Polen und Deutschland unter besonderer Berücksichtigung der europäischen Vorgaben.“ (Betreuer: Prof. Jan C. Joerden; Kommentar: Karolina Wróblewska)
- Beitrag 9: Anna Jagielska „Sprachgebrauch der katholischen Kirche auf dem Prüfstand: feministische Analyse von ausgewählten theologischen Stellungsnahmen aus kontrastiver Sicht.“ (Betreuerin: Prof. Dr. Bożena Chołuj; Kommentar: Agnieszka Meise)
Am Donnerstag (20.02.) erfolgte die Kommentierung und Diskussion der Arbeiten:
- Beitrag 10: Jonas Grygier „Die Umsetzung von (neuer) Ordnung - Die soziale Praxis lokaler Verwaltung unter Bedingungen sozialistischer Staatlichkeit in der Volksrepublik Polen am Beispiel der Wojewodschaft Breslau (1953-1973)“ (Betreuer: Prof. Werner Benecke; Kommentar: Izabela Głowacka)
- Beitrag 11: Katarzyna Goebel „Finanzierung dezentraler Energieproduktion unter Beteiligung von Bürgern als Verbraucher mittels des sog. Consumer Stock Ownership Plans (CSOPs) am Beispiel Polens und Deutschlands“ (Betreuer: Prof. Jens Lowitzsch; Kommentar: Falk Flade)
- Beitrag 12: Izabela Głowacka „Vergleichsanalyse der Kriegsberichte in polnischen und internationalen Medien in den letzten 50 Jahren.“ (Betreuerin: PD Dr. Dagmara Jajeśniak-Quast; Kommentar: Julia Splitt)
- Beitrag 13: Falk Flade „Energietechnische Infrastrukturen im Ostblock und deren langfristige Implikationen für die Republik Polen (Arbeitstitel).“ (PD Dr. Dagmara Jajeśniak-Quast; Kommentar: Jonas Grygier)
Am Freitag (21.02.) erfolgte die Kommentierung und Diskussion der Arbeiten:
- Beitrag 14: Anna Dzierżanowska „Die grenzüberschreitende Mobilität von Gesellschaften in der Europäischen Union am Beispiel der Mitgliedstaaten Polen und Deutschland.“ (Betreuer: Prof. Matthias Pechstein; Kommentar: Hanna Malik)
- Beitrag 15: Artur Barczewski „Kooperation bei Erfüllung von Schuldverhältnissen mit besonderer Berücksichtigung des Bauvertrages.“ (Betreuer: Prof. Arkadiusz Wudarski; Kommentar: Anna Steinkamp)
- Beitrag 16: Mateusz Badowski „Zugang zu Geodaten des Staates in Polen in vergleichender Bewertung. Ein Spannungsfeld des privaten und öffentlichen Rechts.“ (Betreuer: Prof. Arkadiusz Wudarski; Kommentar: Artur Barczewski)
Um die intensiven Besprechungen der Dissertationsprojekte aufzulockern, fanden parallel dazu verschiedene sportliche Aktivitäten im und um das Kloster herum statt. Dazu zählten Elfmeterschießen auf ein winziges Tor, Wettschwimmen im klostereigenen Schwimmbad, Drahtseilakte im nahen Klettergarten, Ringewerfen sowie ein Quiz über Frankfurt an der Oder im Bierstübla des Klosters. Die rote Siegergruppe teilte den Preis – original Nürnberger Lebkuchen – mit allen anderen Teilnehmern gerecht auf.
Ein weiterer Programmpunkt zur intellektuellen Entspannung war eine Führung mit Prof. Reinhard Heydenreuther, Jurist und Historiker der Katholischen Universität Eichstätt durch das Kloster. Da die Führung nicht wie geplant direkt nach der Ankunft stattfinden konnte, verliefen sich viele Teilnehmer in den verwinkelten Klosterfluren. Während der kurzweiligen Führung erfuhr die interessierte Gruppe von der Gründung des Klosters im 11. Jahrhundert, dem Umbau nach dem Dreißigjährigen Krieg im Rokoko-Stil oder der Säkularisierung im Jahre 1803. Schließlich ging das Objekt 1978 in den Besitz der Hanns-Seidel-Stiftung über, die das Gebäudeensemble zu einem modernen Bildungszentrum mit Schwimmbad, Sauna, Kegelbahn und anderen Annehmlichkeiten umbaute.
Auch am folgenden Vormittag (Donnerstag, 20.02.) begleitete Herr Heydenreuther die Doktorandengruppe mit seinem Fachwissen ins altehrwürdige Nürnberg. Themenpunkte waren hier der spätgotische Schöne Brunnen am Hauptmarkt und die Lorenzkirche mit Schnitzereien des über die fränkischen Grenzen hinaus bekannt gewordenen Künstlers Veit Stoß aus dem 16. Jh. Weitere Attraktionen waren das Rathaus, die Nürnberger Burg sowie das Bratwursthäusla neben der Sebalduskirche, wo der geneigte Feinschmecker die besten Nürnberger Rostbratwürste verkosten konnte.
Falk Flade, Hanna Malik