Banner Viadrina

Konferenz: Vergangene Räume – Neue Ordnungen. Das Erbe der multinationalen Reiche und die Staatsbildung im östlichen Europa 1917-1923

Frankfurt (Oder), 15.10.–16.10.2015

In Zusammenarbeit mit dem Aleksander-Brückner-Zentrum für Polenstudien in Halle und Jena, dem Forschungsnetzwerk „Phantomgrenzen in Ostmitteleuropa“,  dem Centre for War Studies der University of Birmingham und dem Centre for the Study of Modern Conflict der University of Edinburgh veranstalteten das Zentrum für Interdisziplinäre Polenstudien gemeinsam mit dem Viadrina Center B/ORDERS IN MOTION der Europa-Universität eine Konferenz zum Thema „Vergangene Räume – Neue Ordnungen. Das Erbe der multinationalen Reiche und die Staatsbildung im östlichen Europa 1917-1923“.

Welche Staaten mit welchen Grenzen entstehen würden, war ein militärisches und diplomatisches Spiel mit offenem Ausgang. Nationalstaaten waren in der Region ohne Präzedenz und keineswegs die einzige Alternative. Eine der Leitfragen unter denen Wissenschaftler aus Italien, Großbritannien, Weißrussland, der Ukraine, der Schweiz und den U.S.A. Versuche staatlicher und nichtstaatlicher Akteure, den Neuordnungsprozess Ostmitteleuropas zu beeinflussen, diskutieren, lautet: Welche Netzwerke und Kontakte entstanden zwischen nichtstaatlichen und staatlichen Akteuren, und welche vertikalen Verflechtungen mit alten und neuen politischen Entscheidern gingen nichtstaatliche Akteure ein? Die Deutungen über die Ereignisse nach 1918 werden dominiert von nationalen Meistererzählungen einerseits und dem internationalen Narrativ einer auf dem Selbstbestimmungsrecht der Völker fußenden Nachkriegsordnung.
Die Tagung stellte diesen Interpretationen eine Geschichte des Raums zur Seite, in der militärische, rechtliche und diplomatische Praktiken aus ihrem imperialen Erbe heraus verständlich wurden und nationale Sinngebungen als nur ein Faktor unter vielen in einem dynamischen Prozess der Neuverteilung von Macht und Territorium verstanden wurde. Der Begriff der staatlichen Transformation betonte sowohl das Fortwirken alter Strukturen als auch den aktiven Prozess ihrer Umformung und der Neuschaffung durch die verschiedenen Akteure vor Ort (Beiträge u.a. zur Ukraine, Belarus, Polen, Litauen, Tschechoslowakei und u.a. zu Regionen wie Ostgalizien, Oberschlesien, Karpatenukraine).

Tagungsbericht

Konferenzband

Programm

Logos Balken ©Giraffe Viadrina Klodnicki ABZ