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Transformationsforschung: Polen und Ostdeutschland im Vergleich

Danzig, 23.–25.09.2021

In Zusammenarbeit mit dem Europäischen Solidarność-Zentrum (ECS, Europejskie Centrum Solidarności) in Danzig sowie dem Johann-Gottfried-Herder-Forschungsrat organisiert das Zentrum für Interdisziplinäre Polenstudien der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder).

Wirtschafts- und Sozialwissenschaften sowie historische Forschung und Politikwissenschaft lieferten unmittelbar nach der Systemtransformation zahlreiche Beiträge zur Aufarbeitung der Geschichte des Sozialismus und der Planwirtschaft sowie zu möglichen Transformationspfaden. In den zurückliegenden 30 Jahren hat sich in den verschiedenen Disziplinen eine Vielzahl weiterer Untersuchungsperspektiven und -ansätze ergeben, nicht zuletzt durch die Öffnung der Archive. Aufgrund der exponierten Stellung Polens im Transformationsprozess und dessen Vorgeschichte sowie der Sonderstellung Ostdeutschlands nimmt die Tagung diese beiden Regionen in den Fokus. Gerade der ostdeutsch-polnische Vergleich ermöglicht es, den üblichen deutsch-deutschen Vergleich zu erweitern und althergebrachte Gewissheiten zu hinterfragen und zu ergänzen. Dieser neue Referenzrahmen wirft auch ein neues Licht auf mögliche Transformationspfade.

Die Konferenz nahm den diskursiven und gesellschaftlichen Wandel vor der Transformation sowie die eigentliche Transformationsphase in den Blick. Außerdem standen Ergebnisse und Folgen im Mittelpunkt sowie die Frage, wann überhaupt von einem Ende der Transformation im engeren Sinne gesprochen werden kann. Damit ergibt sich ein zeitlicher Rahmen, der deutlich über die eigentlichen 30 Jahre Transformation hinausgeht und bereits in den 1970er Jahren ansetzt. Die fünf Sektionen konzentrierten sich dabei auf die Themenfelder Produktivität (1), Innovationen (2), Unternehmertum (3), Wissenszirkulation (4) und Modernisierung (5).

Die erste Sektion „Produktivität“ konzentrierte sich auf die Entwicklung der ökonomischen Leistungsfähigkeit in Polen und DDR/Ostdeutschland vor, während und nach der Transformation. Hier standen makroökonomische, quantitative Ansätze im Vordergrund. Die zweite Sektion „Innovationen“ nahm auf der Basis quantitativer als auch qualitativer Methoden Potentiale und Blockaden wirtschaftlicher Neuerung in den untersuchten Regionen/Ländern in den Blick. Die dritte Sektion „Unternehmertum“ diskutierte, wie die postsozialistische Transformation das unternehmerische Handeln beeinflusste. Die vierte Sektion „Wissenszirkulation“ thematisierte die Mobilität ostdeutscher und polnischer WissenschaftlerInnen und deren internationale Kooperationen während des Staatssozialismus bzw. der Transformation. Die fünfte Sektion ging schließlich der Frage nach, was im Kontext des Konferenzthemas unter dem Begriff „Modernisierung“ verstanden werden kann und welche Herausforderungen in der Volksrepublik Polen sowie der DDR sowie der anschließenden Transformationsphase bestanden.

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