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Landes- und Regionalgeschichte versus Nationalgeschichte? Eine Standortbestimmung

Frankfurt (Oder) und Słubice, 22.–24.09.2022

Jahrestagung der Kommission für die Geschichte der Deutschen in Polen und des Zentrums für Interdisziplinäre Polenstudien an der Viadrina.

Landesgeschichtsforschung in ethnisch und sprachlich gemischten Regionen stellt eine besondere Herausforderung dar. Die Regionen im deutsch-polnischen Kontaktbereich waren immer wieder Schauplatz von Debatten und gewalttätigen Auseinandersetzungen um Grenzverläufe, Bevölkerungsverschiebungen und Minderheitenrechte. Die geschichtspolitische und fachgeschichtliche Deutung dieser Prozesse setzt sich bin in die heutige Zeit fort. Nach wie vor gibt es Widersprüche zwischen Metaerzählungen aus einer betont nationalstaatlichen Perspektive und ambivalenteren lokal- und regionalgeschichtlich orientierten Narrativen.

Daher ging es auf unserer Jahrestagung um folgende Fragen:

  • Welche Rolle spielt Landesgeschichtsschreibung im föderalistischen Deutschland und welche im eher zentralistischen Polen?
  • Welche Organisationsformen von Landesgeschichtsforschung ergeben sich daraus?
  • Welche landesgeschichtlichen Themensetzungen lassen sich in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg beobachten, welche Narrative sind daraus entstanden, welche Desiderata gibt es?
  • Wie haben sich diese Erzählungen seit 1990 verändert?
  • Welche Vergleichsebenen gibt es?
  • In welchem Verhältnis stehen nationale und regionale Geschichtserzählungen zueinander?
  • Welchen Einfluss haben die politischen Beziehungen zwischen Deutschland und Polen auf die Landesgeschichtsforschung?

Ein weiterer Teil dieser Jahrestagung hat sich mit der thematischen (Neu)Ausrichtung sowie Einbettung in die deutsch-polnische Forschungslandschaft der Kommission für die Geschichte der Deutschen in Polen e.V. beschäftigt, die sich insbesondere auch als Verbund landesgeschichtlich interessierter Forscherinnen und Forscher versteht.

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