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Das ZIP auf der 45th Annual Convention of the Association for Slavic, East European, and Eurasian Studies in Boston

Auch 2013 Jahr nahm das Team des Zentrums für Interdisziplinäre Polenstudien (ZIP) der Europa Universität Viadrina an der ASEEES Convention – unter dem Titel „Revolution“ – in Boston (USA) teil. Das ZIP war im Rahmen der Konferenz als Mitglied dreier Panels vertreten. Das Engagement der (Nachwuchs-) WissenschaftlerInnen beinhaltete Moderationen und Kommentare, Teilnahme an Roundtables bis hin zu einer Online-Präsentation.

Am Donnerstag, den 21.11.13 fanden sich in dem von Mark Keck-Szajbel (ZIP, Europa-Universität Viadrina) organisierten Panel „Representing Poland: New Transnational Directions in Polish Studies.“ die PolenforscherInnen Peter Hasslinger (Herder Institut), Dagmara Jajeśniak-Quast (ZIP, Europa-Universität Viadrina), Katharina Kinga Kowalski (ZIP, Europa-Universität Viadrina), Peter Oliver Loew (Deutsches Polen-Institut Darmstadt), und Joachim Puttkammer (Imre Kertész Kolleg, Friedrich Schiller Universität Jena) unter der Moderation von Piotr J. Wrobel (University of Toronto) zusammen. Ziel war es, dem amerikanischen und internationalem Publikum die Vielseitigkeit neuer kooperativer Ansätze der Polenstudien in Europa und insbesondere in Polen und Deutschland vorzustellen. Denn, wie auch die neu gegründeten Online-Plattform „Pol-Int“ (www.pol-int.org) zeigt, sind PolenforscherInnen weltweit sehr daran interessiert, verstärkt Raum für interdisziplinären Austausch und internationale Zusammenarbeit zu generieren. Nicht zuletzt aufgrund der Forcierung einer digitalen Vernetzung der Scientific Community aber auch eines erweiterten Forschungsansatzes - der Polen nicht lediglich als Objekt der Forschung, sondern auch als handelnden Akteuren wahrnimmt - ist ein unverkennbarer Bedeutungsgewinn der Polenforschung auf europäischer Ebene zu beobachten. In diesem Zusammenhang haben die Panel-TeilnehmerInnen sowohl Projekte und Forschungsperspektiven ihrer Institutionen als auch Instituts- und Disziplinübergreifende Forschungszusammenhänge vorgestellt. Dabei wurde deutlich, dass der derzeitige Erfolg von Polenstudien in Deutschland mit einer Überwindung einer einseitigen Fixierung auf deutsch-polnischer Beziehungen zusammenhängt. PolenforscherInnen, die Polen als wirtschaftlicher, sozialer und kultureller Akteur in der Welt begreifen und Debatten mit Aktualitäts- und Öffentlichkeitsbezug aufgreifen, schaffen einen Mehrwert, der über die akademischen Pforten hinausgeht – In dieser Hinsicht waren sich alle Panel-TeilnehmerInnen einig.

Am Freitag, den 22.11.2013 fand unter dem Titel „Biographies 1989“ ein Panel mit Mark Keck-Szajbel (ZIP, Europa-Universität Viadrina), Jens Boysen (Deutsches Historisches Institut Warschau) und Joachim Puttkammer  (Imre Kertész Kolleg, Friedrich Schiller Universität Jena) unter der Moderation von Jeff Hayton (Trent UNIVERSITY) statt. Passend zum Thema der Konferenz „Revolution“ analysierte dieses Panel Biographien von „revolutionären“ Persönlichkeiten in Mittel- und Osteuropa vor 1989, u.a. Marian Zacharski oder Czesław Kiszczak. Dabei legten die Panel-Teilnehmer den Fokus auf die Widersprüchlichkeit der Charaktere, ihre Rollen und Zuschreibungen als Dissidenten, Verfolgte oder Nationalhelden. Darüber hinaus wandten sich die Referenten dem Rezeptionswandel von Agenten, Sicherheitsdienst und Untergrundtätigkeiten nach dem Zusammenbruch des Ostblocks zu. Durch die differenzierte Darstellung der Charaktere und den Verzicht auf Stereotypenbildung gelang es den Panel-Teilnehmern eine spannende und anregende Diskussion zu entwickeln.

Mit dem Panel „Consumerism as Silent Revolution in Hungary ad Romania, 1920-1980“ am Samstag, den 23.11.2013, war der letzte Beitrag des ZIPs an der diesjährigen ASEEES Convention verbunden. Mark Keck-Szajbel moderierte jenes Panels und schaute dabei inhaltlich über die Grenzen Polens hinweg. Mit den Beiträgen von Andrew Behrendt (University of Pittsburgh), Justin David Classen (University of Pittsburgh), Adelina Oana Stefan (University of Pittsburgh), sowie dem Kommentator Zsolt Nagy (University of St. Thomas), entstand ein hochinteressantes Panel zur Nationbildung, Mobilität von Gütern und Menschen sowie der Rolle des Konsum in Süd-Osteuropa des 20. Jahrhunderts. Die ReferentInnen stellten dabei ihre Untersuchungen zum alltäglichen Konsum und Tourismus in Ungarn und Rumänien als leise Revolutionsstrategie vor. Im Mittelpunkt der Diskussion standen die damit verbundenen Herausforderungen und Widersprüche.

Auch 2014 Jahr wird das ZIP-Team an der ASEEES Convention, diesmal in San Antonio (Texas, USA), teilnehmen. Bereits jetzt wird inhaltlich zum Thema „25 Years After the Fall oft he Berlin Wall: Historical Lagacies and New Beginning“ gearbeitet.

Katharina Kinga Kowalski