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Aktuelle Projekte

Dr. Kamila Schöll-Mazurek

Durchführende Einrichtung: Europa-Universität Viadrina
Finanzierung: Europäische Kommission
Durchführungszeitraum: 2022-2025
Projektbereich: Didaktik

Lehrveranstaltungen im Rahmen des Jean-Monnet-Programms fördern die exzellente Lehre und Forschung zum Thema Europa und europäische Integrationsprozesse. Das Seminar befasst sich mit der Frage, wie Chancengleichheit und gesellschaftliches Zusammenleben in Europa funktionieren können – trotz zunehmender Vielfalt und Konflikten, etwa in Bezug auf Religion und Weltanschauung. Wir analysieren die Situation und die Biografien von neuen Europäer*innen, Geflüchteten, Zuwanderer*innen v. a. aus Bulgarien, Polen, Rumänien und Spanien, aber auch von außerhalb der EU.

Ziel des Seminars ist es, theoretische Konzepte der Integration und des gesellschaftlichen Zusammenhalts kennenzulernen, Best-Practice-Lösungsansätze dafür zu suchen und diese untereinander sowie mit Politiker*innen zu diskutieren.

Konkret geht es um den sogenannten Onboarding-Prozess – ein Begriff aus dem Wirtschaftsleben, der die Integration bzw. verstärkte Einbeziehung von Mitarbeiter*innen und Partner*innen in ein Unternehmen bzw. dessen Arbeitsabläufe bezeichnet.

Sowohl bei Zugewanderten von außerhalb Europas als auch bei innereuropäischen Migrant*innen ist es wichtig, dass ein Onboarding stattfindet, das ihnen hilft, das Leben und die Chancen, die Europa bietet, voll auszuschöpfen.

Die Teilnahme am Seminar vermittelt den Student*innen Wissen über die EU und Partizipationsmechanismen sowie zwischenmenschliche, interkulturelle und gruppenbezogene Kompetenzen.

Durchführende Einrichtung: Institut für Politische Studien der Polnischen Akademie der Wissenschaften
Projektpartner: Zentrum für Interdisziplinäre Polenstudien, Europa-Universität Viadrina
Finanzierung: Deutsch-Polnische Wissenschaftsstiftung
Forschungsteam:
Projektleiter: Prof. Dr. Piotr Madajczyk
Forschungsleiterin in Deutschland: Dr. Kamila Schöll-Mazurek
Forschungsleiterin in Polen: Dr. Magdalena Lemańczyk
Durchführungszeitraum: 2019-2023
Projektbereich: Forschung

Das Forschungsobjekt sind deutsch-polnische Mischehen und eheähnliche Gemeinschaften, das Forschungssubjekt – die Kinder aus diesen Mischehen. Die bisherigen Forschungen zu deutsch-polnischen Mischehen fokussierten sich auf Fragen der Assimilation, der Bildung, der Zweisprachigkeit sowie auf diverse Formen des Familienlebens. Weniger befassten sie sich mit Fragen der nationalen Identität und der Selbstidentifikation der aus diesen Ehen stammenden Kinder. Das Thema der Mischehen ist relevant: In Deutschland gibt es schätzungsweise 120 000 deutsch-polnische Mischehen, davon sind die überwiegende Mehrheit (84%) Ehen zwischen einer polnischen Frau und einem deutschen Mann. Deutsch-polnische Mischehen (und eheähnliche Gemeinschaften) kommen auch in Polen vor. Einen Teil davon bilden Beziehungen zwischen Personen polnischer Nationalität und Angehörigen der deutschen Minderheit. Deren Anzahl ist schwer zu schätzen. Einen anderen Teil bilden Beziehungen zwischen polnischen und deutschen Staatsbürger*innen. Vor diesem Hintergrund ist es leicht zu erkennen, dass das Thema der geplanten Forschung eng mit zwei anderen Fragen verbunden ist. Dies ist zum einen die Migrationsfrage, wobei Migrationen von Polen nach Deutschland überwiegen und Migrationen von Deutschland nach Polen viel seltener sind. Des Weiteren hängt das Forschungsthema mit einer nationalen Minderheit zusammen, die nicht in erster Linie durch Migration entstanden ist: der deutschen Minderheit in Polen.

Bei dem geplanten Projekt handelt es sich um eine empirische Studie, die die bisher existierenden Erkenntnisse zu dem Themenbereich berücksichtigen wird. Folglich besteht die Studie aus zwei Phasen: Der erste Teil des Forschungsprojekts umfasst eine historisch-politikwissenschaftliche Analyse polnischer und deutscher Politik den deutsch-polnischen Mischehen gegenüber, wobei auch eheähnliche Gemeinschaften berücksichtigt werden. Der zweite Teil umfasst die Analyse der Tiefeninterviews, die in beiden Ländern mit volljährigen Nachkommen aus binationalen Ehen (und eheähnlichen Gemeinschaften) sowie mit anderen Angehörigen durchgeführt wurden, die im Sozialisationsprozess dieser Jugendlichen eine relevante Rolle gespielt haben. Berücksichtigt werden auch die Ergebnisse einer kurzen schriftlichen Umfrage.

Das Projekt ist ein gemeinsames Unterfangen polnischer und deutscher Forscher. Im Mittelpunkt der Studie stehen die Fragen nach den Faktoren und Prozessen, die bei der Bildung der nationalen Identität eine entscheidende Rolle spielen. Die Kategorie der nationalen Identität wird in diesem Projekt sehr weit definiert, und zwar als ein multidimensionaler Prozess der Konstruktion des eigenen „Ich“ in spezifischen historischen, sozialen und institutionellen Kontexten. Die diskursive und konstruktivistische Herangehensweise an die Kategorie der Identität erlaubt nicht nur die Erfassung ihrer relativ beständigen Elemente, sondern auch besonderer Faktoren, Praktiken und Strategien, die ihre Transformation beeinflussen.

Durchführende Einrichtung: Deutscher Gewerkschaftsbund – Bezirksstelle Ostbrandenburg
Finanzierung: Klein-Projekte-Fonds (KPF) der Euroregionen PRO EUROPA VIADRINA des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE)
Forschungsteam: Dr. Norbert Cyrus, Dr. Kamila Schöll-Mazurek
Durchführungszeitraum: 2021-2022

In den letzten 20 Jahren hat sich der Umgang mit den Arbeitsrechten in grenzüberschreitender Beschäftigung in der Europäischen Union geändert. Heute ist es ein erklärtes Ziel, ungleiche Behandlung von einheimischen Beschäftigten und Wanderarbeitnehmer*innen vorzubeugen. „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit am gleichen Ort“ lautet das Leitziel. Doch die Realität sieht oft anders aus. In bestimmten Branchen findet Ausbeutung im großen Stil statt, insbesondere in der Landwirtschaft, Logistik, Hotel- und Gaststättengewerbe sowie in privaten Haushalten. Besonders betroffen sind grenzüberschreitend Beschäftigte, die auf der Basis von Werkverträgen oder als Selbständige beschäftigt werden.


Vor diesem Hintergrund wird in dem Projekt einen Wegweiser für Behörden und Beratungsstellen erstellt, die in der Euroregion Pro Europa Viadrina für die Einhaltung und Durchsetzung von Rechten in der grenzüberschreitenden Beschäftigung zuständig sind.
Der Wegweiser bietet Informationen über die Zuständigkeiten und Möglichkeiten dieser Stellen und befördert die Zusammenarbeit bei der Durchsetzung von Arbeitsrechten über Grenzen hinweg.

Durchführende Einrichtung: Bundesverband interkultureller Frauen in Deutschland e.V.
Finanzierung: Bundeszentrale für politische Bildung
Forschungsteam: Hannah Heyenn (Universität Kassel, Comparative Research Network), Dr. Kamila Schöll-Mazurek
Durchführungszeitraum: 2021-2022
Projektbereich: Forschung

Frauen mit Migrationsgeschichte sind im Vergleich zu ihrem Bevölkerungsanteil in Parteien und politischen Gremien auf Kommunalebene, wie Ausländerbeiräte und Integrationsräte, sowie in den Kommunalparlamenten aus mehreren Gründen stark unterrepräsentiert. Das Projekt „Politfix“ bezweckt daher, durch einen ganzheitlichen Ansatz die vorhandenen Hindernisse zu überwinden sowie den Anteil von Frauen mit Migrationsgeschichte in Parteien, Kommunalparlamenten sowie Ausländerbeiräten, Migrations- und Integrationsräten in Hessen und Niedersachsen zu erhöhen. Angesichts von Covid-19 brauchen Migrantinnen innovative Instrumente, um ihre Repräsentanz in diesen Gremien zu erhalten und gegebenenfalls zu erhöhen. Im Rahmen des Projekts führt sie eine wissenschaftliche Studie mit folgenden Zielen durch:

  • Identifikation struktureller, sozialer und individueller Hindernisse, die es Migrantinnen erschweren, in politische Gremien wie Ausländerbeiräte, Integrationsräte und Kommunalparlamente gewählt zu werden und dort mitzuwirken,
  • Auseinandersetzung mit Rassismus, Diskriminierung und Risiken im Zusammenhang mit der aktiven politischen Beteiligung von Migrantinnen.

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