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Deutsche und polnische Akteure der Neuen Ökonomischen Politik (NĖP). Die Dorfsowjets in der sowjetukrainischen Provinz, 1923-1928

Projektlaufzeit
2019–2020

Projektleitung
Dr. Frank Grelka, Dr. Stephan Rindlisbacher

Projektbeschreibung

Das durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien im Referat „Geschichte der Deutschen im östlichen Europa“ geförderte Forschungsprojekt „Deutsche und polnische Akteure der Neuen Ökonomischen Politik (NĖP). Die Dorfsowjets in der sowjetukrainischen Provinz, 1923-1928“ ermöglichte in den Jahren 2019 und 2020 die Zusammenarbeit zwischen dem Zentrum für Interdisziplinäre Polenstudien an der Viadrina und der Martin-Opitz-Bibliothek. Polnische, ukrainische und deutsche Wissenschaftler erforschten Schlüsselquellen zur Rolle deutscher und polnischer Akteure im Laufe der Neuen Ökonomischen Politik aus ukrainischen Staatsarchiven. Mit diesem Vorhaben soll die Phase der Konsolidierung der sowjetischen Herrschaft zwischen Bürgerkrieg und Zwangskollektivierung aus der Perspektive deutsch- und polnischsprachiger Gruppen beleuchtet werden.

Im Rahmen dieses Projekts wurden knapp 1.000 archivalische Dokumente mit thematischem Bezug zur Rolle der deutschen und polnischen Minderheit in den Dorfräten der Sowjetukraine in den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts aufbereitet, erschlossen, mit Strukturdaten versehen und online gestellt. Ziel des Projektes war es, die Handlungsmöglichkeiten der Dorfsowjets als Selbstverwaltungsorgane in den Jahren 1923 bis 1929 zu beleuchten. Der aus dem Projekt entstandene Quellenband “Our Work with the Masses Is Not Worth a Kopeck...” A Document Collection on German and Polish Rural Soviets in Ukraine during the NEP, 1923–1929 von Dr. Frank Grelka und Dr. Stephan Rindlisbacher ist open access beim Harassowitz Verlag erschienen und selbstverständlich auch im Bestand der MOB verfügbar.

Die durch das Projekt gefundenen und zugänglich gemachten Dokumente wurden bereits von anderen Forschenden nachgenutzt. Im Rahmen des Masterstudienschwerpunktes „Osteuropäische Studien mit Praxisbezug“ an der Ruhr-Universität Bochum in Zusammenarbeit mit dem Osteuropa-Kolleg NRW  wurden die Dokumente für die Konzeption einer virtuelle Ausstellung verwendet. Unter dem Titel “Von Landau bis Šyrokolanivka: Geschichte der deutschen nationalen Rajone in der Sowjetukraine” bietet die Ausstellung Einblicke in den Alltag der deutschen Rajone der 20er und 30er Jahre des 20. Jahrhunderts.

Konzeption und Realisierung der Ausstellung: Tetiana Zheleznyak, Ruhr-Universität Bochum

Betreuung: Dr. Arkadiusz Danszczyk, Martin-Opitz-Bibliothek | Dr. Stephan Rindlisbacher, Europa-Universität Viadrina

Ergebnisse

Stephan Rindlisbacher, Frank Grelka: Modernization on Empty Coffers: Polish Minority Institutions in Early Soviet Ukraine, in: Revolutionary Russia, 2 (2022)

Virtuelle Ausstellung: Von Landau bis Šyrokolanivka. Geschichte der deutschen nationalen Rajone in der Sowjetukraine

Frank Grelka/Stephan Rindlisbacher: „Our Work with the Masses Is Not Worth a Kopeck …“. A Document Collection on German and Polish Rural Soviets in Ukraine during the NEP, 1923–1929. (Kostenloser Open Access-Download: https://opus4.kobv.de/opus4-euv/frontdoor/index/index/docId/1230)

Förderung

Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien